Ein Zeichen für alle

Kommentar über das Gendern in der Zeitung

Wie schade, dass in der Zeitung fast nur von Männern berichtet wird: Polizisten, Landwirte, Lehrer, Politiker. Kein „innen“ weit und breit. Aber die anderen Geschlechter sind selbstverständlich mitgemeint. Das muss doch reichen!

Mitgemeint – auch mitgedacht? Nicht immer. Aber das Gendern hilft erwiesenermaßen, Frauen gedanklich einzubeziehen. Sogar Kinder trauen sich dann eher, nicht-stereotypische Berufe zu ergreifen. Doch es ist und bleibt ein Streitpunkt, vor allem im Printjournalismus. Man denke nur an die Platzverschwendung. Wie um Himmels Willen sollen auf einer Seite Frauen, Männer und alle anderen Geschlechter genannt werden? Wiegt die Zeitung dann zehn Kilo? Kostet sie dreimal so viel?

Zum Glück gibt es verkürzende Möglichkeiten. Das Gendersternchen zum Beispiel. Einfach zwischen die männliche und weibliche Form setzen und damit gleichzeitig alle anderen Geschlechter ansprechen. Tada: Gendergerechte Sprache! „Aber wie sieht das denn aus?“, fragen wütende Leserinnen, sprechen gar von einer Zerstörung der deutschen Sprache. Zugegeben, anfangs ist es ungewohnt. So ungewohnt wie einst das Autofahren, regelmäßiges Baden oder der elektrische Strom. Inzwischen haben wir uns aber an diese Veränderungen gewöhnt. Das haben wir schon immer so gemacht.

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